Steueroptimiertes Investieren für Privatanleger
Anlage in Aktien/Fonds unter steuerlichen Gesichtspunkten
Bei der Privatanlage spielt die Steuerthematik eine entscheidende Rolle über das Endresultat der Anlage. Der aktuelle Gesetzesstand schreibt eine Kapitalertragssteuer von 25 % vor, inklusive Solidaritätszuschlag 26,375 %. Gegebenenfalls kommt hierzu noch Kirchensteuer hinzu. Diese Abgeltungssteuer gilt für Dividenden, Kursgewinne oder auch für Einkünfte durch Zinsen. Zusätzlich gilt zu beachten, dass jährlich ein Betrag von 801 €, der Sparerpauschbetrag/Freistellungsauftrag, steuerfrei durch beispielsweise Dividenden eingenommen werden kann. Für Ehegatten wird dieser Betrag auf 1.602 € verdoppelt. Um sein Vermögen optimiert für sich arbeiten zu lassen, lohnt es sich die Besteuerung einzubeziehen. Zunächst empfiehlt es sich den Sparerpauschbetrag jährlich auszunutzen, um Steuern einzusparen. Dies lässt sich entweder mit einer Dividendenstrategie oder mit einer Realisierung seiner Gewinne erreichen. Bei einer Dividendenstrategie könnte das Ziel sein mit seinen jährlichen Dividendeneinnahmen seinen Sparerpauschbetrag aufzubrauchen. Hierbei gilt es zu beachten, dass die Dividenden nicht signifikant über diesen Betrag hinaus gehen, da sonst weniger Geld, aufgrund der Steuerbelastung, zur Verfügung steht, um passives Einkommen zu erwirtschaften. Die Realisierung seiner Kursgewinne erreicht das gewünschte Ziel der Steueroptimierung genau so wie eine Dividendenstrategie. In diesem Fall können jährlich Gewinne in der Höhe des Freistellungsauftrags realisiert werden, ohne hierfür Steuern zahlen zu müssen. Es gilt bei beiden Strategien zu beachten, dass die Dividendeneinnahmen und Kapitalerträge direkt wieder investiert werden, um den Zinseszinseffekt vollkommen auszunutzen. Ein weiter Aspekt, der bei der Realisierung der Kursgewinne in Höhe des Freistellungsauftrags zu beachten ist, sind die Transaktionskosten des Verkaufs und des ggf. folgenden Kaufs. Diese sind heutzutage allerdings, je nach Anbieter, gering, so dass diese nur einen sehr geringen Einfluss auf das Endvermögen haben. Ein weiter essenzieller Aspekt ist der Steuerstundungseffekt, welcher eng mit dem Zinseszinseffekt zusammenhängt. Sofern der Sparerpauschbetrag ausgeschöpft wurde, empfiehlt es sich die Kursgewinne erst so spät wie möglich zu realisieren. Dadurch kann sich die Investition schneller erhöhen und somit zu einem optimierten Ergebnis führen. Folgendes Beispiel illustriert diese beiden Vorteile. Angenommen sie investieren einen Betrag von 100.000 € in eine Aktie. Bei einer angenommenen, konstanten Rendite von 7% und einem Anlagezeitraum von 30 Jahren, beträgt das Endkapital 761.225 €. Folglich sind die Kapitalerträge am Ende des Zeitraums 661.225 €. Ohne steueroptimiertes Investieren wäre die Steuerlast 174.400 € (ohne Kirchensteuer). Werden allerdings jährlich 1.602 € ausgeschüttet und direkt wieder reinvestiert sparen sie sich Steuern in Höhe von knapp 12.700 Euro (die Steuerlast beträgt dann nur 161.700 €). Außerdem würde das Endkapital nach Steuer nur auf 480.413 € kommen, wenn nicht von dem Steuerstundungseffekt profitiert werden würde. Dies würde einem Verlust von ca 94.000 € gleichkommen.
Bei Fragen zu diesem oder anderen Steuerthematiken würde ich mich sehr freuen, wenn ich ihnen beratend zur Seite stehen könnte.